Lilienduft und Rosendorn
Von Claudia Lübbert (2007)

O gülden Nacht
Wie sanft du bist
Wie grausam zart
Mit süßem Blütenduft
mich fast betäubst.

Lilienschwer der Blattdunst schwelt.

Dein Aug´ mich traf
Nur kurz ich´s sah
Doch reichte dieser Augenblick
Mich anzurühren
Tief und tief.

Wer bist du, schöner Freund der Nacht?
Ein Blick von dir soll reichen
Mir einen ganzen Sommer lang?
Du kannst doch jetzt nicht fort von hier
Mit meiner Seelenruh´
In deiner Hand.

Kann dich nicht sehn
Zu dunkel ist die Nacht
Voll duft´ger Schatten um mich her.

O Lilienstaub, der auf mich fällt.

Der Rose Dorn er schützt mich nicht
Wozu die starren Dinger tragen
Werd welken, wie in jedem Jahr.

Erschienen in: Liebe in all ihren Facetten, Gedichtwettbewerb 2007, Gotha: Lichtstrahlverlag 2007, S. 19

Wunderwerke
Von Claudia Lübbert (2016)

Der Mensch, er ist ein Wunderwerk.
Kaum selbst, dass er´s begreifen kann.

Was ist das Ziel, der Sinn des Ganzen?
So mancher fragt sich´s Tag um Tag.

Der eine sagt: Erfahrung ist´s. Das Lernen,
einfach so für sich genommen.
Der andre meint: Das Glücklichsein. Genießen,
dass ich hier sein kann.
Die eigene Berufung leben ganz und gar. Da ist
sich mancher sicher.

Was immer auch der Sinn sein mag
vom Leben ganz im Jetzt und Hier und
in so ganz entfernten Sphären –
Der Mensch an sich ist wundervoll!

Auf dass er´s sich und andere öfter lässt genießen.
(Weilheim, Juni 2016)